Passend zum Wintereinbruch ist das Projekt „Wärme auf Rädern“ der Caritas Bremen gestartet. Die Versorgung von Wohnungslosen und anderen Menschen mit geringem Einkommen ist laut Caritas ausschließlich spendenfinanziert und wird durch das Engagement von Freiwilligen ermöglicht.
Noch bevor die Freiwilligen mit dem Suppenwagen ankommen, stehen Menschen Schlange. Sie haben Tüten, Flaschen oder Stöcke auf den Boden gelegt, um die Reihenfolge ihrer Ankunft zu markieren. Wer zu spät kommt, könnte leer ausgehen – das wissen sie. Insbesondere am Monatsende.
Dann kommen zwei Freiwillige mit dem umgebauten Fahrradwagen auf den Bahnhofsvorplatz. Sie klappen den Wagen auf, entsichern den Deckel, reihen Brot, Maggi, Pappschüsseln, Holzlöffel auf und platzieren den Müllsack – dann kann es losgehen: Die Wohnungslosen stehen in einer Reihe mit vorbildlichen Abständen zueinander. Dankend nehmen sie den dampfenden Eintopf entgegen.
Eine Frau sagt: „Es tut so gut, bei dieser Kälte eine heiße Mahlzeit zu haben.“ Ein Mann fragt: „Ist das Schweinefleisch?“ „Nein, Geflügel“, antwortet die Ehrenamtliche. Ein Mann kommt mit einer großen Aufbewahrungsbox. „Wir geben Ihnen erstmal eine normale Portion“, sagt die Ehrenamtliche. „Es stehen noch so viele Menschen an. Sollte nicht alles aufgegessen werden, können wir nachfüllen.“
Eine weitere Frau bittet um Hundefutter. Auch darauf sind die Freiwilligen vorbereitet. Anschließend gibt es noch heißen Kaffee und frische Berliner.
Mit „Wärme auf Rädern“ ist nicht nur der heiße Eintopf gemeint, sondern auch die menschliche Wärme. Die Menschen kommen ins Gespräch. Sollte es Unterstützungsbedarf geben, weisen die Freiwilligen auf soziale Angebote hin.
Das Projekt Wärme auf Rädern gibt es seit mehr als 20 Jahren. Montags und donnerstags ziehen je zwei Ehrenamtliche vor den Bahnhofsplatz und verteilen Eintopf, Brot, Kaffee und Gebäck. Die Suppe wird in der Küche des St. Joseph-Stifts zubereitet. Finanziert wird sie aus Spenden
