Im Januar und Februar 2021 hat der Katholische Gemeindeverband in Bremen eine Online-Umfrage durchgeführt, an der sich alle Menschen in der Stadt beteiligen konnten. Damit wollte der Stadtpastoralrat ein Stimmungsbild für die Planung und Entwicklung der künftigen Arbeit ermitteln. Wesentlich beteiligt an der Vorbereitung und Durchführung war Dekanatsreferent Christoph Lubberich.
856 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in der Auswertung berücksichtigt. Insgesamt haben sich etwas mehr Menschen beteiligt, aber die Antworten waren zum Teil unvollständig. Von den 856 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind 75 Prozent katholisch und 15 Prozent evangelisch. Acht Prozent haben entweder keine Angaben gemacht oder gehören keiner Religion an; etwa ein Prozent gehört einer anderen christlichen Religion an.
Dies sind markante Ergebnisse der Auswertung durch einen Statistiker:
- 76 Prozent der Befragten haben mit der katholischen Kirche Kontakt wegen der Gottesdienste.
- 65 Prozent der Befragten meinen, dass sich die katholische Kirche für die Menschen am Rand der Gesellschaft einsetzt.
- Es gibt einen hohen Anteil von Christen mit Wünschen und Kritik an der katholischen Kirche. Viele sind, unabhängig vom Alter, zufrieden mit der Situation in Bremen. Aber sie äußern sich unzufrieden mit der katholischen Kirche als Weltkirche (obwohl in der Erhebung gar nicht danach gefragt worden ist). Dies zeigt sich an den kirchenpolitischen Themen Aufarbeitung der Skandale des sexuellen Missbrauchs, Rolle der Frau oder Zölibat.
- Es zeigt sich der Wunsch nach mehr Transparenz, nach Offenheit und Reformen.
- Viele Befragte äußern sich zufrieden und würdigen die Unterstützung für ihr persönliches Glaubensleben.
- Der katholischen Kirche in Bremen wird ein modernes Erscheinungsbild bescheinigt, aber es wird auch von ihr eingefordert.
Über die Konsequenzen aus den Ergebnissen der Umfrage werden Haupt- und Ehrenamtliche auf einem Stadtpastoraltag am 17. und 18. September beraten. Am ersten Tag wird der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode dabei sein, am zweiten Tag der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe.