Johannis-Schüler entdecken unbekannte Predigt von Karl Barth

„Heimatpreis der Wittheit“ für Arbeit über Kirche in der NS-Zeit

Zwei Schülerinnen und ein Schüler der katholischen St. Johannis-Schule im Schnoor sind für eine Facharbeit zum Thema „Wie christlich war die Kirche der NS-Zeit? – Betrachtung anhand der Bremischen Kirchengeschichte“ mit dem Heimatpreis der Wittheit ausgezeichnet worden. Sie entdeckten bei ihren Recherchen eine bisher unbekannte Predigt des evangelisch-reformierten Schweizers Karl Barth. Der renommierte Theologe hatte 1934 in der Kirche „Unser Lieben Frauen“ gepredigt.

Johanna Eilts, Viola Kloos und Julis Peters haben die Facharbeit in der 11. Klasse erstellt und sich auf die Bremische Evangelische Kirche fokussiert. Betreut wurde ihre Arbeit von den Geschichtslehrern Oliver Rosteck und Sebastian Rothe. Den angehenden Abiturienten wurde der Schülerpreis während einer Feierstunde im #Staatsarchiv Bremen vom Vizepräsidenten der Wittheit, Prof. Hans Kloft, überreicht. Dieser lobte die „enorme Quellenarbeit“ und nannte es eine wichtige Sache, dass sich eine Schule mit der Geschichte ihrer Heimat beschäftigt.

Die drei Schüler haben in ihrer Arbeit anhand zweiter Beispielpredigten aus zwei Bremer Kirchengemeinden die Ansichten der NS-nahen Deutschen Kirche und der oppositionellen Bekennenden Kirche in Bremen verglichen. 
Die Predigten hatten sie aus dem Archiv des St. Petri-Doms und in der Landeskirchlichen Bibliothek ausgeliehen, wie Julis Peters für die Preisträger erklärte. „Etwas gewöhnungsbedürftig“ sei jedoch das Lesen der Frakturschrift auf den teilweise ausgeblichenen Seiten gewesen.

„Eindeutig nicht christlich“

Die Deutsche Kirche sei in der NS-Zeit eindeutig „nicht christlich“ gewesen, stellte der Schüler in einem Fazit zur Arbeit fest. Dies werde erkennbar an den Beispielpredigten, dem Handeln einzelner Kirchenvertreter und der Aufarbeitung und Schuldzuweisung.

Insgesamt hat die Bremer Wittheit, eine Dachorganisation von mehr als 90 wissenschaftlichen Einrichtungen und Instituten im Land Bremen, zwei Hauptpreise und drei Schülerpreise vergeben. Seit vier Jahren gehören Schüler der St. Johannis-Schule nach Angaben von Oliver Rosteck zu den Preisträgern des Heimatpreises der Wittheit.


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 Bremische Evangelische Kirche
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Prof. Hans Kloft überreicht die Urkunde für den Schülerpreis an (von links) Julis Peters, Viola Kloos und Johanna Eilts. Fotos: Christof Haverkamp

Über den Schülerpreis der Bremer Wittheit freuen sich (von links) Lehrer Sebastian Rothe, Viola Kloos, Johanna Eilts, Julis Peters und Lehrer Oliver Rosteck.